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Fischlexikon: Hecht (Esox lucius)


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Süßwasserfische"

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 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Hecht
Ordnung:
(deutsch)
Hechtartige
Familie:
(deutsch)
Esocidae
Gattung:
Gattung+Art:
Esox lucius
gesamt:
3151 Fischarten

Übersicht

Hecht (Esox lucius)

Hecht (Esox lucius)

Weibliche Hechte können eine Länge von 150 cm und ein Gewicht von 65 Pfund erreichen. Männliche Hechte werden dagegen maximal knapp 100 cm lang.

Der Hecht ist in Nordasien, Europa und dem nördlichen Nordamerika verbreitet und damit der am weitesten verbreitete Süßwasserfisch der Welt. Er gehört zur Familie Esocidae und zur Gattung Esox.

Er kommt sowohl im Süßwasser als auch im Brackwasser vor. Eine sehr ähnliche Art dieser Gattung, der Amurhecht (Esox reichertii), lebt in Ostsibirien. Vier weitere Arten sind in Nordamerika beheimatet.

Als Lauerjäger lauert der Hecht unter Wurzeln, im Schilf oder in anderer Unterwasservegetation auf seine Beute.

Da der Hecht seine Färbung der Umgebung anpassen kann, ist er trotz seiner Größe fast unsichtbar. Dies gilt besonders für die etwa einjährigen „Grashechte”, die sich mit ihrer hellgrünen Färbung in der Vegetation verstecken.

Da die Laichplätze des Hechts wie überschwemmte Wiesen oder verkrautete Flachgewässer immer mehr verschwinden, sind die zukünftigen natürlichen Bestände dieser Art gefährdet und müssen durch künstlichen Besatz gesichert werden.

Der Hecht wird von der IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten als „nicht gefährdet” geführt. Dennoch sind lokale Populationen durch Veränderungen ihres Lebensraums bedroht.

Der Hecht ist ein geschätzter Speisefisch. Aufgrund seiner Aggressivität lässt er sich jedoch nur schwer in Aquakulturen züchten. Im Jahr 2016 war der Hecht Fisch des Jahres in Deutschland.


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Hecht (Esox lucius)

Hecht (Esox lucius)

Die wichtigsten Merkmale des Hechtes:

  • der Hecht hat einen langgestreckten Körper, der im Querschnitt fast rund (walzenförmig) geformt und seitlich nur mäßig zusammengedrückt ist
  • die Bauchseite ist leicht abgeflacht
  • der Kopf des Hechtes ist sehr lang
  • die Schnauze ist schnabelartig (ähnlich einem Entenschnabel) verlängert, mit wenigen großen Zähnen im Unterkiefer und zahlreichen, nach hinten gebogenen und einklappbaren Fangzähnen im Gaumendach
  • das Maul des Hechtes ist oberständig, der Unterkiefer steht hervor
  • die Färbung des Hechtes ist dunkelbraun bis grün mit unregelmäßigen gelblichen Querbinden, die teilweise in Flecken aufgelöst sind
  • zum Bauch hin wird die Färbung immer heller. Die Färbung kann je nach Lebensraum variieren
  • der Bauch des Hechtes ist gelblich-weißlich gefärbt, der Kopf ist mit zahlreichen hellen Flecken oder Längsbinden bedeckt
  • die Rückenflosse ist weit nach hinten verlagert. Sie liegt in der Nähe der Schwanzflosse. Die Afterflosse befindet sich ebenfalls relativ weit hinten (unterhalb der Rückenflosse)
  • durch diese Anordnung von Rücken- und Afterflosse kann der Hecht blitzschnell beschleunigen und ist sehr wendig
  • der Körper des Hechtes ist mit relativ kleinen Schuppen bedeckt. Die Seitenlinie reicht bis zum Schwanzstiel. Sie ist jedoch mehrfach unterbrochen
  • alle Flossen sind relativ lang. Die Brust und Bauchflossen des Hechtes sind meist rötlich mit weißlichem Vorderrand
  • Rücken-, Schwanz- und Afterflosse weisen unregelmäßige dunkle Flecken auf
  • Flossenformel: D 0/19-23, A 0/16-21, P 0/14, V 0/19
  • Schuppenformel: 105-130 SL

Größe

Der Hecht (Esox lucius) kann bis zu 65 Pfund schwer werden. Männchen erreichen eine maximale Länge von ca. 100 cm, Weibchen bis ca. 150 cm.


Maximales Alter

Normalerweise wird der Hecht (Esox Lucius) bis zu 15 Jahre alt, es wurden aber auch schon bis zu 30 Jahre nachgewiesen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Hechts (Esox lucius) umfasst fast alle europäischen Gewässer.

Der Hecht ist aber auch in Nordamerika und Nordasien beheimatet. Weitere Hechtarten (Esocidae) kommen in Ostsibirien und Nordamerika vor.

Als Standfisch bevorzugt der Hecht langsam fließende oder stehende, krautreiche Gewässer mit dichter, ufernaher Unterwasservegetation.

Als Unterschlupf bevorzugt er ufernahe Schilfbestände oder umgestürzte Bäume. Er lebt in klaren Gewässern mit kiesigem Grund, aber auch in (algen-) trüben Seen.

Der Hecht ist sehr anpassungsfähig: So kommt er in Gewässern bis ca. 1.500 m Seehöhe vor, aber auch an der Küste im Brackwasser. In größeren Seen findet man den Hecht auch im Freiwasser (Freiwasserhecht), wo seine Beutefische in Schwärmen vorkommen (Renkenhecht).

Hecht (Esox lucius)

grüner Grashecht

Der Hecht ist ein tagaktiver Raubfisch. Seine wichtigsten Sinnesorgane sind die Augen (er ist ein visueller Räuber) und die Seitenlinie.

Bei zu dichten Hechtbeständen löst der Fisch das Problem auf kannibalistische Weise, indem er seine Artgenossen frisst.

Aufgrund seiner kannibalistischen Natur benötigen junge Hechte Orte, an denen sie zwischen Pflanzen Schutz finden, damit sie nicht von Artgenossen gefressen werden.

Der Hecht kommt nur selten in Brackwasser vor, außer im Ostseeraum. Dort ist er sowohl in Flussmündungen als auch in den offenen Brackgewässern der Ostsee anzutreffen.

Er bevorzugt ufernahe Seerosenfelder und Schilfgürtel, da diese ihm gute Versteckmöglichkeiten bieten. Dort lauert er seiner Beute auf, die er mit einem blitzschnellen Vorstoß erbeutet. Der Hecht ist nahezu standorttreu und verteidigt sein Revier gegen Artgenossen oder andere Eindringlinge.

Je nach Alter und Gewässerbedingungen bewohnt der Hecht als Einzelgänger unterschiedlich große Reviere. Die Anzahl dieser Reviere mit reich strukturierten Deckungsmöglichkeiten bestimmt gleichzeitig die maximale Anzahl von Hechten in einem Gewässer.

Da Hechte ihre Färbung dem Untergrund anpassen können, sind diese Raubfische trotz ihrer Größe in ihrem Lebensraum fast unsichtbar (wie auch Forellen). Besonders die meist einjährigen, hellgrünen „Grashechte” sind im dichten Pflanzenbewuchs kaum zu erkennen.

Der Tagesrhythmus von Hechten ändert sich im Laufe des Jahres erheblich: An sonnigen Tagen bleiben sie näher am flachen Ufer. An windigen Tagen halten sie sich dagegen weiter vom Ufer entfernt auf. In Ufernähe bevorzugen sie flache, bewachsene Gebiete. In Stauseen sind Hechte stationärer als in anderen Seen.


Fortpflanzung

junger Hecht

junger Hecht

Der Hecht (Esox lucius) ist ab einem Alter von etwa zwei Jahren physisch in der Lage, sich fortzupflanzen. Weibchen erreichen die Geschlechtsreife mit etwa vier Jahren.

Die Laichzeit des Hechtes beginnt im Frühjahr zwischen März und April, wenn die Wassertemperatur erstmals etwa 9 °C erreicht und dauert bis in den Mai hinein.

Hechte sind Freilaicher: Die Weibchen heften ihre Eier an Unterwasserpflanzen, Äste oder ähnliche Strukturen.

Ein Weibchen legt etwa 40.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht. Die Farbe der klebrigen Eier ist gelb bis orange, ihr Durchmesser beträgt 2,5 bis 3 mm.

Hechte laichen in bewachsenen Uferzonen und überschwemmten Wiesen. Die 7,5 bis 10 mm langen Larven schlüpfen nach 10 bis 30 Tagen und heften sich mithilfe einer Drüse am Kopf an den Untergrund. Sie schlüpfen jedoch nicht, wenn die Wassertemperatur unter 6 °C liegt.

In dieser Phase ernähren sich die jungen Hechte noch von ihrem Dottersack. Kurze Zeit später schwimmen sie frei und stellen sich auf tierische Nahrung um. Hechte wachsen sehr schnell und erreichen bereits nach einem Jahr eine Länge von ca. 15 cm. Unter natürlichen Bedingungen liegt die Überlebensrate von frei schwimmenden Larven bis zu 75 mm großen Hechten bei etwa 5 %.


Nahrung

Hecht (Esox lucius)

Hecht (Esox lucius)

Der Hecht (Esox lucius) ist ein optisch orientierter und sehr aggressiver Raubfisch, der sich hauptsächlich von Fischen ernährt.

Die jungen, frei schwimmenden Hechte ernähren sich zunächst von kleinen Wirbellosen, wie beispielsweise Daphnien, und wechseln dann schnell zu größerer Beute, wie etwa Wasserasseln und Flohkrebsen.

Sobald sie eine Körperlänge von 4 bis 8 cm erreicht haben, beginnen sie, sich von kleinen Fischen zu ernähren. Es wurden schon junge Hechte gefunden, die an einem Hecht ähnlicher Größe erstickt waren.

Da Hechte gefräßige Raubfische sind und zu Kannibalismus neigen, werden über 90 Prozent der Junghechte von ihren Artgenossen gefressen.

kapitaler Hecht

kapitaler Hecht

Aber auch Krebse, Frösche, Vögel und Kleinsäuger sind vor dem Hecht nicht sicher. Es gab mindestens einen Fall, in dem ein Hecht einen Hund angegriffen hat.

Er ist ein äußerst effektiver Räuber, denn Rücken-, Schwanz- und Afterflosse bilden eine funktionelle Einheit und ermöglichen es ihm, aus dem Stand blitzschnell zu beschleunigen und aus der Deckung herauszustoßen.

Er kann sich im Wasser bewegungslos halten, indem er lediglich die letzten Flossenstrahlen seiner Rücken- und Brustflossen bewegt. Bevor er zuschlägt, krümmt er seinen Körper und schießt mithilfe der großen Oberfläche seiner Schwanz-, Rücken- und Afterflosse auf seine Beute zu.

Wenn er seine Beute verfehlt, verfolgt er sie in der Regel nicht weiter, da er nicht sehr ausdauernd ist. Meist packt der Hecht seine Beute seitlich, dreht sie um und verschlingt sie mit dem Kopf voran.

Seine nach hinten gerichteten Zähne verhindern, dass der Beutefisch wieder entkommt. Ist der Beutefisch jedoch zu groß, kann dies dem Hecht zum Verhängnis werden, da er dann erstickt.

Hechte können Artgenossen verschlingen, die bis zu 70 Prozent ihrer eigenen Körpergröße messen. Mit seinem perfekt an die Jagd angepassten Körper ist er in der Lage, unvorstellbar hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, wenn er sich auf seine Beute stürzt.

Der Hecht ist ein weitgehend einzelgängerisches Raubtier. Er wandert während der Laichzeit und folgt Beutefischen wie Rotaugen in ihre tieferen Winterquartiere.

Manchmal beobachten Taucher Gruppen von Hechten ähnlicher Größe, die zusammenarbeiten, um gleichzeitig mit der Jagd zu beginnen. Daher wurde die Theorie vom „Wolfsrudel“ aufgestellt.


Bedeutung als Speisefisch

Der Hecht gehört seit Jahrhunderten mit zu den wertvollen Speisefischen. Er versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Weitere Informationen zu den Nährwerten des Hechtes gibt es hier. Leckere Hecht-Rezepte:


Krankheiten

Weitere Informationen über Krankheiten der Hechte findet ihr in der Beschreibung der Gattung Esox.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Angeln mit der Pose, allgemeines Spinnfischen (mit Kunstködern), Jerken, Jiggen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Spinnrute, 2,70 m, 40-80 gr. Wurfgewicht

Rolle

Stationärrolle (Spinnrolle) oder Baitcastrolle

Hauptschnur

geflochtene oder monofile (z.B. Fluorcarbon) Schnur mit ca. 10-15 kg Tragkraft

Vorfach, Montage

Stahlvorfach oder Hardmono

Haken, System

z.B. Größe 2 - 4/0 (Drilling empfohlen)

Köder

toter Köderfisch, bei Kunstködern: Spinner, Twister, Gummifische, Wobbler, Jerkbait

Fangzeit

Hechte fängt man während des ganzen Jahre, am besten im Herbst - Achtung: Schonzeiten und Mindestmaße beachten!

zusätzliche Tipps

vorzugsweise Stahlvorfächer (eventl. Hardmono) verwenden, da das Gebiss des Hechts die Hauptschnur ansonsten durchtrennt


Literaturhinweis
  1. Wikipedia (deutsch)
  2. Wikipedia (englisch)
  3. FishBase (englisch)
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