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Fischlexikon: die Gattung "Spectrolebias"


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Spectrolebias

Systematik

Gattung:
Spectrolebias


Ordnung:
Cyprinodontiformes
(Zahnkärpflinge)

Spectrolebias

Spectrolebias sind eine Gattung von kleinen Süßwasserfischen aus der Familie Rivulidae. Diese Fische zählen zur Gruppe der Killifische (Eierlegenden Zahnkarpfen).


Inhalt

  1. Verbreitung, Lebensraum
  2. Merkmale
  3. Wasserwerte
  4. Fortpflanzung
  5. Beckeneinrichtung
  6. Aufzuchtbecken
  7. Paarungsverhalten
  8. Fütterung
  9. Fischkrankheiten
  10. Artenverzeichnis (Systematik)

Verbreitung, Lebensraum

Spectrolebias-Arten sind in südlichen Flusseinzugsgebieten des Amazonas, einschließlich des Rio Madeira, Rio Xingu, Rio Araguaia und des Rio Tocantins und des bolivianischen und paraguayischen Chacoin in Südamerika verbreitet. Dort findet man Sie in temporären Gewässern, die regelmäßig austrocknen.

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Merkmale

Ihr Körperbau der Spectrolebias-Arten ist gestreckt, mehr oder weniger hochrückig und seitlich komprimiert. Sie sind (besonders die Männchen) prächtig gefärbt und zeigen zahlreiche Muster aus hellen Punkten oder Strichen auf den Körperflanken.

Das oberständige Maul ist mit zahlreichen kleinen Zähnen besetzt. Die Augen dieser Fische sind relativ groß. Die Männchen besitzen längere und höhere Rücken- und Afterflossen als die Weibchen. Die Rücken- und Afterflossen der Männchen sind hinten spitz ausgezogen.

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Wasserwerte

Im Aquarium sollte die Wassertemperatur je nach Art zwischen ca. 20 °C und 28 °C betragen. Der pH-Wert sollte bei den meisten Arten zwischen 6,0 und 7,0 liegen, die Gesamthärte bei 2-10° dH.

Das Wasser sollte stets klar, sauber und gut gefiltert sein. Wöchentliche Teilwasserwechsel von 30-50% sind wichtig. Manche Arten benötigen besondere Wasserwerte. Diese findet Ihr in der Artenbeschreibung.

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Beckeneinrichtung

Die Größe des Aquariums richtet sich nach der Größe und Schwimmfreudigkeit der jeweiligen Art. Das Aquarium sollte eine dichte Randbepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen besitzen, die Beleuchtung sollte mit einigen Schwimmpflanzen wie z.B. Beispiel Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarnen abgeschattet werden. Es sollte auch genügend freier Schwimmraum zur Verfügung stehen.

Der Beckenboden sollte dunkel und weich sein (Torf, Sand). Die Filteranlage sollte gut eingefahren sein. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.

Da die Weibchen von den Männchen während der Paarungszeit oft stark getrieben werden, sollten ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie z.B. Wurzelverstecke (Moorkienholz), Steinaufbauten o.Ä. vorhanden sein. Wir empfehlen die Haltung in einem Artaquarium.

Achtung: diese Fische sind gute Springer und springen oft aus dem Wasser. Bitte das Becken daher gut abdecken!

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Aufzuchtbecken

Das Aufzuchtbecken sollte eine Größe von etwa 20x30x20 cm besitzen und gut abgedeckt werden. Als Filter eignet sich z.B. ein kleiner Schwammfilter. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.

Größere Wasserwechsel sollten im Aufzuchtbecken vermieden werden, da die Fische darauf empfindlich reagieren und mit der Samtkrankheit (Parasit: Piscinoodinium pillulare) befallen werden können

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Fortpflanzung

Spectrolebias-Arten sind Saisonfische (annuelle Bodenlaicher). Sie leben in Gewässern, die über einen längeren Zeitraum hinweg austrocknen. Die Eier dieser Arten durchlaufen in der Regel 3 Diapausen (Entwicklungsverzögerung):

  1. die Grundentwicklung der Eier
  2. die Ruhephase (Trockenphase)
  3. und die weitere Entwicklung bis zum Schlupf der Fischlarven

Eier, die nach der Ruhephase noch keine oder nur eine teilweise Entwicklung zeigen, nennt man "Dauereier". In freier Natur können diese Fische mit diesen Dauereiern auch längere Trockenperioden überleben. Die Literatur geht davon aus, dass diese Dauereier Ruhephasen von maximal 4-5 Monaten überstehen können.

Annuelle Arten stammen aus Gebieten, wo die Gewässer zeitweilig austrocknen können. Die Weibchen laichen am Gewässergrund ab und verwirbeln den Laich mit kräftigen Flossenschlägen mit dem Bodensubstrat. Die Eier sind nicht klebrig sondern fallen einfach zu Boden.

Im Aquarium empfehlen wir als Laichsubstrat eine mehrere Zentimeter hohe Schicht unbehandelter Torfmoose (Sphagnum). Die Eier können zum Beispiel in einem Glas mit feuchtem Torf aufbewahrt werden.

Nach ca. 8 Tagen wird das Laichsubstrat auf saugfähiges Papier gelegt und angetrocknet. Eine Restfeuchte muss jedoch vorhanden sein, damit sich der Laich entwickelt. Erfahrungsgemäß entwickelt sich der Laich bei einer größeren Restfeuchte schneller.

Nun wird das Torf-Laichgemisch in einem Glas an einem dunklen Ort aufbewahrt. Das Substrat sollte nach einer Ruhephase am Anfang in gewissen Abständen gelockert und gelüftet werden. Der Laich entwickelt sich unter der Anwendung von Diapausen (Dormanz, Entwicklungsverzögerungen) bis zum fertigen Embryo.

Ab und zu sollte man die Entwicklung der Embryonen mit Hilfe einer Lupe überprüfen. Sind diese voll entwickelt, kann man sie mit Hilfe eines Aufgusses mit etwas kälterem Wasser zum Schlüpfen anregen.

Sollten die Jungfische nach einigen Stunden noch nicht geschlüpft sein, ist deren Entwicklung entweder noch nicht komplett abgeschlossen (in diesem Fall das Substrat erneut trocken legen) oder die schlupfauslösenden Reize waren zu gering. In diesem Fall sollte man einen etwas stärkeren Kälteschock (den Laich kurz unter einen kalten Wasserstrahl halten) durchführen.

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Paarungsverhalten

Zu Beginn des Paarungsaktes schwimmt das Männchen über das Weibchen drückt es in ein Ablaichsubstrat. Danach versucht das Männchen, das Weibchen mit seiner Rückenflosse zu "umarmen". Diese Gestik stimuliert das Weibchen, einige Eier abzulaichen, die danach sofort vom Männchen besamt werden.

Während der Paarungszeit können die Männchen einiger Arten sehr aggressiv werden und heftige Kämpfe untereinander ausfechten. In dieser Zeit werden auch die Weibchen von den Männchen stark getrieben.

Abhilfe schafft dabei ein ausreichend großes Zuchtbecken mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Moorkienhölzer, Röhren oder sonstige Höhlen.

Am besten besetzt man das Zuchtbecken mit 1 Pärchen. Wenn sich ein Männchen aggressiv gegenüber dem Weibchen verhält, sollte man versuchen, das Weibchen auszuwechseln.

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Fütterung

Erwachsene Fische sollten mit Lebendfutter wie z.B. Mückenlarven, Taufliegen (Drosophila) oder Artemia oder Frostfutter gefüttert. Für die Fischlarven eignen sich Artemia-Nauplien, Enchyträen oder Infusorien, Essigälchen, Tümpelfutter, schwarze Mückenlarven, Fruchtfliegen oder Mikrowürmer.

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Fischkrankheiten

häufige Krankheiten bei Zahnkarpfen

  • Fischtuberkulose
    Meist zeigen befallene Tiere mangelnden Appetit, werden apathisch und magern ab. Es entstehen Entzündungen der Haut mit Geschwürbildung und die Flossen bilden sich zurück [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Die Infektiöse Bauchwassersucht kann man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches erkennen [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit (Oodinium) (Parasit: Piscinoodinium pillulare)
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weißen Pünktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut [weiterlesen...]
  • Glugea-Krankheit (Parasit: Glugea)
    Die Glugea-Krankheit tritt vereinzelt bei afrikanischen Saisonfischen (annuellen Fischen) auf. Das Krankheitsbild zeigt einen weißliche Kügelchen (ähnlich wie Fischeier) oder gar erbsengroße Beulen durch monströse Veränderung der Muskulatur, außerdem Schäden im Darmepithel [weiterlesen...]

Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen in das Aquarium beugt Fischkrankheiten vor.

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Literaturhinweise:

  1. Wikipedia
  2. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7

Systematik

Gattung Spectrolebias (Stand: 01/2023)

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