Fischlexikon: Übersicht über Aquarienbeleuchtungen


Allgemeines

Becken: Rekord 600 - (c) Juwel Aquarium GmbH & Co. KG

Becken: Rekord 600 (Juwel Aquarium)

Auf dieser Seite informiert Euch unser Fischlexikon über die Möglichkeiten, ein Aquarium korrekt auszuleuchten.

Ein Aquarium soll einen Ausschnitt des natürlichen Habitats der Aquarienbewohner widerspiegeln. Ein wichtiger Punkt spielt hierbei die Aquarienbeleuchtung.

Diese korrekt zu gestalten, ist durchaus ein recht komplexes Unterfangen: so benötigen manche Biotope teilweise schattige Uferbereiche und auch sonnenbeschienene Zonen.

Auch die tagesabhängige Lichtintensität spielt eine wichtige Rolle, kann jedoch mit einer elektronischen Dimmung der Beleuchtungskörper realisiert werden.

Durch das Hochdimmen am Morgen und ein langsames Abdimmen am Abend wird eine abrupte Änderung der Lichtverhältnisse und somit Stress für die Aquarienbewohner vermieden.

Aus ästhetischen Gesichtspunkten, aber auch zur Beobachtung des Verhaltens nachtaktiver Tiere setzen sich zunehmend Moonlight-Beleuchtungen durch, die nach Abschaltung der Hauptbeleuchtung ein schwaches bläuliches Mondlicht simulieren.

Diese Effektbeleuchtungen werden mit LEDs oder Kaltkathodenröhren geringer Leistung realisiert. Die Wirkung auf das nächtliche Verhalten der Fische ist umstritten.

Einerseits ist eine absolute Finsternis unnatürlich und kann Stress bei den Tieren auslösen, andererseits kann zu helles „Mondlicht“ verhindern, dass die Tiere zur Ruhe kommen. Vereinzelt wird von verbessertem Laichverhalten unter Moonlight-Beleuchtung berichtet.

Die Aquarienbeleuchtung wird häufig in die Aquarienabdeckung integriert. Sie muss den dort herrschenden Feuchtraumbedingungen widerstehen und eine Gefährdung durch elektrischen Stromschlag bei Arbeiten am Aquarium ausschließen. Um unnötige und erhebliche Energieverluste durch Verdunstung zu vermeiden, sollte in jedem Fall eine Aquarienabdeckung verwendet werden.


Beleuchtungsarten

Bei der Beckenbeleuchtung werden in der Aquaristik häufig Leuchtstoffröhren eingesetzt. Sehr verbreitet ist hier eine Aquarienabdeckung mit 2 oder mehr Leuchtstoffröhren.

Die am meisten verbreitete Lichtanlage ist sicherlich die Aquarienabdeckung mit 2 oder mehr Leuchtstoffröhren. Hier kann man heute zwischen T8 (26 mm) und den leistungsstärkeren T5 (16 mm) Leuchtstoffröhren auswählen.

Die Verbreitung von Quecksilberdampflampen, auch „HQL-Lampen“ genannt, nimmt heute ab, da Halogenmetall-dampflampen, auch „HQI-Brenner“ genannt, bei gleicher Leistung eine höhere Lichtausbeute bieten.

Da die Lichtstärke mit zunehmender Beckentiefe schnell abnimmt, sind für Becken über 50 cm Höhe HQI-Brenner empfohlen. Durch ihren punktförmigen Lichtaustritt versprühen diese beiden letzteren Leuchtmittel durch ihren punktförmigen Lichtaustritt (anders als bei der langgestreckten Leuchtstoffröhre) einen besonderen Reiz. Dies führt insbesondere bei einer stärkeren Oberflächenbewegung des Wassers zur sogenannten Kaustik, wie man sie vom Tauchen kennt.

Wie lang sollte die Beleuchtung brennen?

In tropischen Gebieten beträgt die Dauer des Tageslichtes ca. 10-11 Stunden. Da in diesen Gebieten das Licht in den Morgen- und Abendstunden nur einen flachen Einfallswinkel besitzt, fällt in dieser Zeit nur sehr wenig Licht in das Wasser. Die effektive Beleuchtungszeit für die Wasserpflanzen und -Tiere ist hier also deutlich kürzer als die Dauer des Tageslichtes.

Im Aquarium hat sich eine Beleuchtungsdauer von 8-10 Stunden bewährt. Sollte die Beleuchtungsdauer verändert werden, sollte dies niemals abrupt sondern in kleinen Schritten (ca. 20-30 Minuten) durchgeführt werden, damit sich die Wasserbewohner darauf einstellen können. Hier empfiehlt sich unbedingt die Anschaffung einer Zeitschaltuhr, da diese stets konstant die An- bzw. Abschaltung steuert.


Leuchtstofflampen

Leuchtstofflampen: High-Lite Serie - (c) Juwel Aquarium GmbH & Co. KG

High-Lite Serie (Juwel Aquarium)

Eine Leuchtstofflampe ist eine Niederdruck-Gasentladungsröhre, spezieller: Metalldampflampe, die innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff beschichtet ist.

Sie besitzt im Gegensatz zur Leuchtröhre bzw. zur Kaltkathoden-Fluoreszenzröhre heiße Kathoden, die Elektronen durch Glühemission emittieren.

Bezüglich der Energieeffizienz muss zwischen T8 (26 mm) und den leistungsstärkeren T5 (16 mm) Leuchtstoffröhren unterschieden werden.

T5-Lampen benötigen gegenüber T8-Lampen eine höhere Umgebungstemperatur für ihre maximale Beleuchtungsstärke (T5 benötigt ca. 35 °C, T8 benötigt 25 °C), was allerdings durch die Eigenerwärmung der T5-Lampe vorteilhaft ist.

Speziell auf die Aquaristik abgestimmte Leuchtstoffröhren ermöglichen die Simulation verschiedener Lichtverhältnisse (z. B. natürliches Tageslicht, Tropensonne, Beleuchtung mit erhöhtem Blauanteil zur Simulation einer Meereswassertiefe).

Durch die Auswahl der Beleuchtungs-Spektralfarben wird sowohl das Wachstum von Wasserpflanzen (erwünscht) und Algen (meist unerwünscht) beeinflusst. Röhren mit erhöhtem Rot- und Blauanteil werden gezielt zur Verstärkung der Sichtbarkeit der roten, orangen und blauen Farbtöne von Fischen und Korallen eingesetzt, fördern aber auch das Algenwachstum. Am häufigsten werden Beleuchtungen mit Vollspektrum eingesetzt, die dem Sonnenlicht ähnliche Farbverhältnisse schaffen.

Mittlerweile können LED-Röhren die T5- (16 mm) und T8-(26 mm) Leuchtstoffröhren gut ersetzen. Wasserpflanzen benötigen für ihre Photosynthese zwar das gesamte Lichtspektrum, verwerten aber bevorzugt den roten (um 700 nm) und in geringerem Maße den blauen (um 450 nm) Spektralbereich. Weiße Leuchtdioden emittieren auch in diesem Spektralbereich. Durch Einsatz von LED-Röhren kann der Beleuchtungsenergiebedarf um ca. 30 % gegenüber der Leuchtstoffröhre gesenkt werden.


HQL-Leuchten

Urheber:Ulfbastel - Lizenz:CC BY-SA 3.0

Quecksilberdampf-Hochdrucklampe

Die Verbreitung von Quecksilberdampflampen, auch „HQL Lampen“ genannt, nimmt heute ab, da Halogenmetalldampflampen, auch „HQI-Brenner“ genannt (siehe weiter unten), bei gleicher Leistung eine höhere Lichtausbeute bieten.

Die Quecksilberdampflampe ist eine Gasentladungslampe mit Quecksilberdampffüllung.

Zusätzlich zum Quecksilber, welches aufgrund des bereits bei Raumtemperatur geringen Dampfdruckes teilweise in gasförmiger Form vorliegt, enthält sie stets auch ein Edelgas (meist Argon), um die Zündung zu erleichtern.

Der Hochdruck-Brenner im Glaskörper erzeugt UV-Strahlung, die wiederum das aufgeschichtete Leuchtmittel zur Abgabe von Licht anregt. Bei den Lichtfarben gibt es bei den HQL-Leuchten deutlich weniger Auswahl als bei den Leuchtstoffröhren: Warmweiß (pflanzenfreundlich) und Warmton (besonders hoher Rotanteil).

Diese Leuchten, die es in der Aquaristik meistens in 2 Wattstärken gibt (80 und 125 Watt), finden fast ausschließlich bei 'offenen Aquarien' und Aquarienhöhen von 40 bis 70 cm Verwendung. Sie liefern ein relativ 'warmes' Licht, das den Eindruck einer 'sonnenbestrahlten' Unterwasserwelt vermittelt.

Dieses Licht eignet besonders für die Wasserpflanzen, wenn auch die Farben der Fische wegen dem „Gelbstich“ etwas reduziert erscheinen.

Auch hier gilt die Regel (wie auch bei Leuchtstoffröhren), dass die Leuchtmittel (HQL-Brenner) mindestens 1 x im Jahr gegen einen neuen Brenner ausgetauscht werden, da nach dieser Zeit die Leuchtstärke erheblich nachlässt und sich die Spektralfarben wesentlich verändern können.

Bei der Wahl des Reflektors sollte man sich für qualitativ hochwertige Produkte entscheiden. Günstige Produkte verfügen meistens über recht kurze Reflektoren in verminderter Qualität und die Energieausnutzung ist gering.

Höherwertige (und damit auch teurere) Produkte besitzen in der Regel qualitativ höherwertige Reflektoren und bieten somit eine bessere Energiebilanz.

Wie kann man nun die die benötigte Anzahl der HQL-Brenner ermitteln? Als Faustformel gilt:

Anzahl der HQL-Brenner = Beckenlänge : Beckenbreite

BEISPIEL

bei einem Aquarien mit einer Länge von 150 cm und einer Tiefe von 50 cm
werden 3 HQL-Brenner benötigt
(150:50 = 3)

Falls die obige Formel nicht aufgeht (zum Beispiel bei einer Beckenlänge von nur 120 cm - 120:50 = 2,4) wird das Ergebnis kaufmännisch gerundet: ab 0,5 wird aufgerundet, darunter abgerundet. Bei diesem Beispiel (2,4) wird also abgerundet, es werden also 2 HQL-Brenner benötigt.


HQI-Lampen

Halogen-Metalldampflampe in Betrieb - Lizenz:gemeinfrei

Halogen-Metalldampflampe

Halogenmetalldampflampen, auch „HQI-Brenner“ genannt, bieten im Vergleich zu "HQL-Brennern" bei gleicher Leistung eine höhere Lichtausbeute.

Für Becken über 50 cm Höhe sind HQI-Brenner empfohlen, da die Lichtstärke mit zunehmender Tiefe schnell abnimmt.

Einen besonderen Reiz versprühen HQI- und HQL-Brenner durch ihren punktförmigen Lichtaustritt (anders als bei der langgestreckten Leuchtstoffröhre).

Dies führt insbesondere bei einer stärkeren Oberflächenbewegung des Wassers zur sogenannten Kaustik, wie man sie vom Tauchen kennt.

Bei HQI-Brennern kann man zwischen Wattstärken von 70, 150, 250, 400 und 1000 Watt auswählen.

Entscheidend für die Wattstärke pro Brenner ist der Wasserstand des Beckens: bei 50 cm reicht eine Stärke von 70 Watt, 150 Watt werden für einen Wasserstand zwischen 50-70 cm benötigt und für einen Wasserstand von 70 - ca. 90 cm benötigt man mindestens 250 Watt pro Leuchte.

Die zur Auswahl stehenden Lichtfarben sind bei HQI-Brennern relativ gering. Während die 70 Watt HQI-Brenner relativ instabil in ihren Lichtfarben sind (bereits nach wenigen Monaten verändern sie ihr Farbspektrum) bleibt das Farbspektrum leistungsstärkerer Brenner ab 150 Watt sehr lange stabil.

Für ein Süßwasseraquarium empfehlen sich sog. "NDL" Brennertypen, die ein etwas „wärmeres“ Licht als die Typen für Meerwasseraquarien produzieren.

Halogen-Metalldampflampen müssen mit einem Vorschaltgerät betrieben werden. Sie sind mit Leistungen von 10 W bis 24 kW erhältlich, sowie in unterschiedlichen Bauformen (ein- und zweiseitig gesockelt, verschiedene Sockelgrößen und Farbtemperaturen). HQL- und HQI-Brenner müssen mindestens 25 cm über der Wasseroberfläche installiert werden.

Auch HQI-Brenner müssen regelmäßig ausgewechselt werden, jedoch nicht so oft wie HQL-Brenner oder Leuchtstoffröhren. Hier beträgt der Lebenszyklus etwa 1,5 Jahre. Die Berechnung der Anzahl der notwendigen Brenner erfolgt analog den HQL-Brennern.


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